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Woche 2: Die erste richtige Schulwoche

Diese Woche war etwas entspannter und routinierter, da ich von Montag bis Freitag Schule hatte. Und da wir schon von Routinen reden, dachte ich mir, ich stelle meinen Tagesablauf einfach mal vor, da dieser doch stark von meinem in Deutschland abweicht und berichte ansonsten natürlich über meine restliche Woche.

  • 7.00 Uhr - Aufstehen und Schuluniform anziehen. Manchmal (öfters) wird es auch etwas später, aber gehen wir einfach mal vom Idealfall aus 😋
  • 7.15 Uhr - Mich im Bad fertig machen, Cornflakes futtern, Radio hören ( 🎵 The sound of Waterford - W L R 🎵 ) und Zähne putzen.
  • 7.40 Uhr - Das Frühstück, das mir meine Gastmutter netterweise macht, in die Schultasche packen, Jacke und Schuhe anziehen, zur Bushaltestelle, die fünf Minuten entfernt ist, gehen (im nicht-Idealfall rennen).
  • 7.57 Uhr - Den Bus zur Schule nehmen (häufiger warte ich noch so fünf bis zehn Minuten mit den anderen Schüler*innen, aber lassen wir das mal aus). An den Linksverkehr hab ich mich mittlerweile gewöhnt, auch wenn ich immernoch der Meinung bin, dass Rechtverkehr einfach logischer ist (genaue Beweise für diese Theorie hab ich noch nicht gefunden).
  •  8.40 Uhr - Nachdem der Bus halb Tramore abgeklappert hat und einen Riesenumweg  gefahren ist, kommt er auch mal an meiner Bushaltestelle in Waterford an, von wo ich noch 15 Minuten einen Berg, zumindest in niederrheinischen Verhältnissen, hochkraxeln muss, um an der Schule anzukommen.
  • 9:00 Uhr - Der Unterricht beginnt. Die Schule hier finde ich nicht sonderlich schwer, denn viele Fächer sind eher zur Bereicherung der Persönlichkeit und der Klassengemeinschaft als zu der des Wissens da. Damit, dass der Unterricht auf englisch ist, habe ich keine wirklichen Probleme und auch in Mathe hat es kein Hindernis mehr dargestellt, nachdem man einmal die paar ,,Fachbegriffe" gehört hat und es thematisch, wie schon gesagt, nicht so komplex ist (gerade machen wir Punkt-vor-Strich-Rechnung, das sollte alles sagen 😅). In Deutsch haben wir momentan das Thema ,,Essen und Trinken", hauptächlich fällt mir dabei aber auf, wie undeutlich wir Deutschen eigentlich sprechen, da es bei uns ja eher ,,Essn un Trinkn" ausgesprochen wird, man hier aber jeedeen einzeelneen Vokal klar und deeuutliich mitspriiicht. Ansonsten mag ich Theater und Speech&Drama, weil wir dort viele Spiele machen und Tanzchoreografien lernen. Arbeiten oder Tests werden im Transition Year nicht geschrieben, aber wenn wir schonmal beim Thema sind: Viele Grüße und Erfolg an alle von meiner Schule in Deutschland, für die die Klausurphase nächste Woche beginnt 😁
  • 11:00 bis 11.15 Uhr - Erste Pause, in der wir Essen wie Scones, so eine Art Rosinenbrötchen, oder sogar Suppe in den Klassenraum geliefert bekommen und dort essen. Zum Thema Klassenraum, hier ist es nicht so, dass jede Klasse einen Raum zugeteilt bekommt, sondern jede*r Lehrer*in einen hat (also ist es eher ein Lehrer*innenraum). Trotzdem wird der Raum der Klassenlehrer*innen als Klassenraum bezeichnet. Kling echt kompliziert, für mich ist aber das einzig Komplizierte, die ganzen Räume zu finden.
  • 13.45 bis 14.00 Uhr - Lunchbreak, in der alle auf den Schulhof oder in die Stadt gehen, um etwas zu essen. Ich setze mich meistens mit anderen Austauschschülerinnen auf dem Schulhof zusammen und esse das mitgebrachte Frühstück.
  • 15.20 Uhr bzw. 16.00  Uhr - Schule aus! Da der Bus immer um 20 vor kommt, muss ich mich entweder rennen, da die Bushaltestelle in die andere Richtung noch weiter entfernt ist, oder kann mir alle Zeit der Welt lassen.
  • 17 Uhr - Etwas mit Freunden unternehmen oder einfach zu Hause sein und ein bisschen entspannen. Am Mittwoch war hier mal zur Abwechslung super schönes Wetter, deshalb bin ich mit einer Freundin, Jette, zum Strand gegangen.
  • 19 Uhr - Abendessen (hier auch ,,Tea" genannt, super verwirrend). Dass ich vegetarisch bin, stellt kein Problem dar, meine Gastmutter kocht gerne sogar vegan.
  • 20 Uhr - Einen Spaziergang mit meiner Gastmamilie und den Hunden machen.
  • 21 Uhr - Fernsehen oder Netflix mit der Gastfamilie schauen und Tee trinken. Vom black tea bin ich noch nicht hundertprozentig begeistert, aber ich gewöhne mich dran, denn Tee trinken scheint hier echt wichtig zu sein.
  • 22 Uhr - Zähne putzen, Lesen und zu Bett gehen, bevor der nächste Tag beginnt.

Am Wochende gibt es keine Routinen, da alles abhängig von dem, was ich, spontan oder geplant, unternehme, deshalb  hier eine kleine Zusammenfassung:

Für Samstag habe ich mit zehn weiteren Austauschüler*innen einen Tagesausfluag nach Cork, die Haupstadt des benachbarten Counties (zu Deutsch so etwas wie ,,Bundesland"), geplant. Um 13.30 Uhr kamen wir nach einer fast dreistündigen Busfahrt, auf der es aber auch viel zu sehen gab, endlich an. Dank meines super-tollen Irland-Reiseführers (und Google Maps) waren wir nicht komplett orientierungslos und haben uns Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale, deren Namen ich nicht mehr weiß (siehe Bild), das National Monument, errichtet zu Ehren von St. Patrik, den Red Abbey Tower, das älteste Gebäude (eher Ruine) Corks und das Courthouse, das Justizgebäude Corks, angeschaut, bis wir um sechs Uhr den Bus nach Hause genommen haben.

Am Sonntag hat es vormittags gefisselt, aber weil es ja dann doch zu schade ist, den ganzen Tag drinnen zu sitzen, wenn man schon in Irland ist, bin ich wieder mit Jette und George, dem Hund, am Strand und in den Dünen spazien gegangen und, Wunder oh Wunder, nach ungefähr einer Stude hat es sogar aufgehört zu regnen 😲 Danach haben wir uns noch Crepes (ich finde gerade dieses Hütchen, das aufs e kommt, auf meiner Tastatur nicht) mit Nutella gegönnt (ahh, da ist es) Also, wir haben Crêpes gegessen (sieht direkt professioneller aus) und sind anschließend zu Jette gegangen, um ein bisschen zu zeichnen. Danach gab's Abendessen und wir gucken gleich noch einen Film, bevor ich schlafen gehe, damit ich ausgeschlafen (zumindest halbwegs) in die dritte Woche meines Abenteuers starten kann!