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Woche 10: Back to school

Und schon sind die schönen Herbstferien vorbei und es geht zurück in den Schulalltag. Die sind hier nämlich nur eine Woche, dafür gibt's aber ganze drei Monate Sommerferien. Echt unfair, obwohl mir nach einer Weile bestimmtauch  total langweilig werden würde. Jedenfalls geht's nun auch nur für eine Wochezurück zur Schule, warum erfahrt ihr später noch (falls ich's nicht eh schon in vorherigen Berichten verraten habe)!

Montag hatte ich direkt zur ersten Stunde Enterprise, das Fach, in dem wir unsere Mini-Companies gründen sollten, und meine Lehrerin war total begeistert von den Lesezeichen, die ich an einem Abend in den Herbstferien mit Jette zusammen gestaltet habe. Eigentlich war sie so ziemlich von allen Produkten hin und weg, sehr nette und unterstützende Persönlichkeit auf jeden Fall. Auch so manche meiner Mitschülerinnen fand die Lesezeichen gut und meinten, dass sie unbedingt wekche kaufen würde. Ich sag's euch, ich werd noch Millionärin mit den Teilen! Seit Montag sind auch übrigens beide meiner Gastschwester erkältet, die kleine aber mehr als die große, weshalb ich eine Woche lang freiwillig auf's Friends im Wohnzimmer schauen verzichtet habe und mir lieber die Heute Show oder was sonst so kam gegeben hab. Und tatsächlich hab ich es mit dieser Technik und meinem super-starken Immunsystem geschafft, nicht auch noch angesteckt zu werden.

Abends hatte ich dann wieder Orchester (auf dem Bild seht ihr auch endlich mal die schöne Kapelle, in der wir spielen), was nach so einem langen Schultag ein ziemlich großer Konzentrationsaufwand ist, aber gleichzeitig macht es einfach total Spaß und ich kann Stress und andere Gedanken für einen Moment beiseite schieben  (wie paradox das für unmusikalische Leser*innen auch klingen mag). 

Am Dienstag war schon wieder Activity Tuesday und deshalb hat sich der Jahrgang nach der Mittagspause in der Turnhalle versammelt. Die erste Hälfte ist aber dann wieder in einen anderen Raum gegangen, wo drei ehemalige Alkoholiker*innen saßen und ihre Geschichten erzählt haben. Schon vor der Veranstaltung sagte eine Lehrerin, dass es hier ja in so gut wie jeder Familie Abhängige gäbe, was mich ziemlich bewegt und geschockt hat, aber natürlich noch viel mehr die Geschichten von den Personen selbst. Danach ging's für für die andere Gruppe in unseren alten Raum und für uns zurück in die Turnhalle. Dort gab es noch einen Vortrag und zwar von der Schulleiterin zum Thema Work Experience, zu deutsch Praktikum! Ich hab nicht mehr genau im Gedächtnis, ob ich's in den letzten Wochenberichten schonmal erwähnt habe oder ob ich es euch bis zu diesem Augenblick komplett vorenthalten habe, aber ja, schon nächste Woche fängt das zweiwöchige Praktikum an, welches ich bei der Apotheke, wo auch meine Gastmutter arbeitet, verbringen werde. Nicht das das jetzt mein neuer Traumberuf wäre, aber meine Gastmutter hat es mir direkt angeboten und da ich mich sonst ja auch nicht so gut auskenne plus wir hatten nur so einen bis eineinhalb Monate Zeit, um überhaupt etwas zu finden, hab ich das direkt angenommen. Jedenfalls hat die Schulleiterin mit ein paar anderen Lehrerinnen (erwartet nicht, dass ich weiß, wer die waren) uns eine ganze Stunde lang eingetrichtert, wie wichtig es sei, dass wir uns zu 200% gut benehmen, fleißig arbeiten und somit die Ehre der Schule und natürlich unseres zukünftigen Lebenslaufes bewahren. Aber ansonsten viel Spaß! Mit dieser Rede im Kopf (die sehr ermüdend war, wie ich sagen muss) bin ich nach Schulschluss in die Stadt gegangen, weil ich dort eine Freundin, Sophie aus Düsseldorf (nicht dass es noch eine andere Sophie gäbe, ich find's nur toll dass sie in Deutschland gar nicht mal so weit weg von mir wohnt) , getroffen und mit ihr eine heiße Schokolade mit Cookies und Cheese cake getrunken. Das geht selbst bei blödem Wetter, oder sogar am Besten.

Am Mittwoch hat der deutsche Sprachhelfer wieder eine Präsentation gehalten und diesmal über Sophie Scholl, da wir nach den Praktika den Film ,,Die weiße Rose" schauen werden. Ich war so ziemlich die einzige, die etwas von Sophie Scholl wusste und somit etwas beitragen konnte. Auch glaube ich , dass er mittlerweile tatsächlich bemerkt hat, dass ich keine im Deutschen übertalentierte Irin bin, sondern aus Deutschland komme. Irgendwie schade. Aber nochmal zurück zum Thema, im Fach History machen wir momentan ebenfalls Vorträge zu berühmten Personen und zufällig (wirklich) hab ich auch Sophie Scholl genommen - weshalb ich bei der Präsentation im Deutschunterricht auch überhaupt nicht ein paar (viele) mal geklugscheißert habe. Nein nein. Ich doch nicht. Das ist Instinkt, okay!? Jedenfalls hat so ziemlich die Hälfte der Klasse auf Empfehlung der Lehrerin Anne Frank genommen, aber niemand wusste, wer das überhaupt war, deshalb mustte die Lehrerin das auch noch erklären. Läuft hier.

Ansonsten war's das auch schon an spannendem (oder auch nicht spannendem) aus der Schule...obwohl, in Chemie haben wir noch 5-cent Stücke durch eine hochgefährliche Lösung, die halb blind macht, wenn se ins's Auge geht (für mich und ein paar andere Schülerinnen waren selbstverständlichkeine Schutzbrillen mehr da) goldfarben gemacht. Weooow. Tennistraining läuft eigentlich auch ganz gut, auch wenn ich wirklich noch viel üben muss, um so gut wie der Rest zu werden, aber ehrgeizig bin ich ja. Und ich hab erst vor einem Monat angefangen, also kann man da schon mal gar nichts sagen.

Samstag war meine kleine Gastschweser immer noch krank, deshalb konnte meine Gastfamilie nichts unternehmen und ich bin mit Jette, ihrer Gastfamilie und deren Hunden in den Wald gegangen. Dort sind wir entlang spaziert und haben  seehhr viele Fotos gemacht. Abends haben wir uns noch mit zwei weiteren Freunden am Strand getroffen und dort in einem Restaurant gegessen.

Am Sonntag ging es meiner Gastschwester dann auch wieder besser und deshalb sind wir zum Hook Lighthouse in Wexfort, einem benachbarten County, gefahren. Nach einem Picknick dort sind wir an der Küste lang gegangen und ich hab mich wirklich wie in einer dieser Kerrygold-Werbungen gefühlt 😂 Auf ein Neues hab ich gemerkt, wie ungalublich wunderschön dieses Land ist und wie glücklich ich bin, hier zu sein und noch viel mehr sehen zu können!