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Woche 15: Sturmfrei

Die Zeit rennt und so ist schon meine vorletzte Woche in Irland rum! Deshalb heißt es so langam auch schon, Abschied zu nehmen und ich werde immer öfter gefragt, wie es mir eingentlich so mit dem Fakt geht, dass ich in einer Woche schon wieder im Flieger nach Deutschland zu sitzen werde, wozu ich meistens einfach nur sagen konnte, dass ich mich unglaublich darauf freue, wieder zu Hause in Deutschland zu sein, es gleichzeitig aber wahrscheinlich in der ersten Zeit total merkwürdig sein wird, sich an sein normales zu Hause wieder zu gewöhnen und natürlich sind da noch die ganzen neu gewonnen Freunde, die mir so fehlen werden! Jedoch finde ich immernoch, dass ich die komplett richtige Entscheidung getroffen habe, vier Monate hier zu bleiben (was ich selten sagen kann, ich bin total nutzlos in Sachen Entscheidungen) und hab auch schon das Angebot meiner Gastfamilie angenommen, sie im Laufe des nächsten Jahres mal wieder zu besuchen. 

Jetzt berichtet ich aber mal von meiner Woche! Tatsächlich hatte ich’s euch letzte Woche noch gar nicht verraten, aber auch den Montag hatte ich keine Schule (warum? keine Ahnung.) und somit hatte ich den ganzen Tag frei. Wirklich viel hatte ich nicht zu tun, außer ein wenig Cello zu üben, da wir schon nächste Woche mit dem Orchester die ganzen Stücke aufnehmen, die wir in den letzten Wochen einstudiert haben, ein Konzert mit Publikum ist mir der jetzigen Corona-Lage zu riskant. Mittags  hab ich mich mit Sophie getroffen und wir sind erst zum Strand von Tramore und dann in ein Café gegangen. Danach hatte ich die Orchester-Generalprobe, während der passenderweise eine Saite meines Cellos gerissen ist und es erstmal auch keinen Ersatz gab, bis ich am Donnerstag wieder Cellounterricht hatte. Wuhu.

Für den Dienstag war ich eigentlich schon fast wieder darauf eingestellt, nach dem langen Wochenende wieder zur Schule zu gehen, doch Montag kamen die Nachrichten, dass am folgenden Tag die Schulen in großen Teilen Irlands aufgrund des Sturms ''Barra'' geschlossen bleiben, darunter auch Waterford.Von den Lehrer*innen haben wir noch wirklich viele Aufgaben bekommen (obwohl wir hier sogar Teams haben) und für Videokonferenzen war bei vielen das Internet zu schlecht. Also bin ich vormittags zu Jette rübergegangen (ich hab's sogar geschafft, ohne weggepustet zu werden) und wir haben zusammen Netflix geschaut. Abends wurde es dann nochmal so richtig schlimm mit Winden bis zu 130 kmh und so blieb auch am folgenden Tag die Schule geschlossen.

Nach fast einer Woche schulfrei ging's am Donnerstag dann aber wieder zurück  - in der Schule selbst gibt's jedoch nich viel neues, denn das Spannendste, den Activity Tuesday, haben wir diese Woche ja verpasst. Die Trade Fair ist aufrund des Sturms auf nächste Woche Freitag, also meinen letzten Schultag, verschoben worden, sodass ich für die Vorbereitungen praktischerweise noch mehr Zeit hab und noch mehr Lesezeichen gestalten kann - momentan hab ich um die 50, jedes davon ein Unikat!

 Und dann war nach der kurzen Schulwoche auch schon das Wochenende da, an dem ich mich am Samstag mit Freunden verabredet habe, um Bowlen zu gehen. Ich muss echt sagen, dass ich komplett aus der Übung gekommen bin und wahrscheinlich so jeder dritte Wurf schon vorm Ziel in diese Rille links und rechts gewandert ist - somit wurde ich dann vorletzte, aber nachdem wir einen tollen Vormittag hatten, konnte ich den Schmerz akzeptieren. Später waren wir dann noch bei Supermac's, eine irischen Fastfoodkette, bevor wir uns alle bei der Bushaltestelle verabschiedet haben, da das wohl aufgrund der etwas geößeren Entfernung unserer Platzierungen das letzte Mal war, dass wir uns in Irland gesehen haben. Zurück zu Hause hab ich auch schon angefangen, ein großes Paket zu packen, das nach Deutschland geht - ich hab hier so viel geauft, das würde alles unmöglich wieder in den Koffer passen, der schon zur Anreise recht voll war. Abends haben meine Gastfamilie und ich noch ein paar Weihnachtsfilme geschaut.

Sonntag war's mal wieder ziemlich regnerisch, aber trotzdem hab ich mit meiner Gastfamilie zumindest was kleines unternommen: Gegen Mittag sind wir zu ner Art Indoor-Handwerkermarkt in Dunmore East gefahren, wo viele Stände mit super schönen selbstgemachten Dingen waren. Danach waren wir in einem anderen kleinen Krimskrams-Geschäft  im selben Ort. Später bin ich noch mit meiner Gastmutter zu einem Laden gefahren, wo die Pakete annehmen und konnte meins somit schon verschicken. Eine Sache weniger auf der To-Do Liste. Weil das WLAN an dem Tag überhaupt nicht funktioniert hat und man Netflix somit komplett vergessen konnte, hab ich mit meiner kleinen Gastschwester ,,Schiffe versenken", zu Englisch ,,Battleship" gespielt, bevor auch schon wieder die nächste (und letzte!!) Woche beginnt.