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Woche 5: Die Comeragh Mountains

Genauso entspannt wie die letzten vier Tage der Woche Vier ging es am Montag weiter: Die Lehrer*innen hatten wieder irgendeine Fortbildung deren genaues Thema ich akkustisch nicht verstanden habe und wir durften zu Hause bleiben. Okay, wir hatten auch keine andere Wahl. Das klingt jetzt irgendwie so, als ob ich das doof gefunden hätte und mich morgens lieber über den Bus aufgeregt hätte, der neuerdings beschlossen hat, nicht mehr an meiner Haltestelle anzuhalten und ich somit eine halbe Stunde anstatt zwanzig Minuten den Berg, okay, Hügel, (meine niederrheinischen Berg-Hügel-Maßeinheiten passen sich so langsam an die Irischen an) hochlatschen darf und anschließend mit Freude in Mathe Brüche addiert und subtrahiert hätte.

Nein, ganz im Gegenteil: Wie jeden freien Tag hab ich auch diesen genutzt und mich mit einer Freundin, Sophie, (die sogar aus Düsseldorf kommt!!1!1), in Dunmore East getroffen, wo sie auch wohnt. Wer fleißig meinen Blog liest, errinnert sich vielleicht noch daran, dass das dieses schöne Dörfchen nah an den Klippen ist, wo wir dann auch langspaziert sind. Weil sie auch gerne fotografiert, haben wir ganz viele schöne Fotos gemacht, die selbstverständlich in meiner Gallerie hochgelanden werden. Später haben wir dann auch noch einen glutenfreien Joghurtkuchen gebacken (weil 1. ihre französische Gastschwester (mit der ich sogar etwas französisch gesprochen habe, da ihr englisch nicht so das Gelbe vom Ei ist 😌) glutenintollerant ist (warum auch sonst) und 2. nicht viel mehr im Haus an Zutaten zu finden war).  Gut geschmeckt hat's aber troztdem. Okay, vielleicht etwas mehlig. 

Dann war es schon wieder Dienstag und das heißt: Activity Tuesday! Diesmal stand ein Tagesausflug an: Eine Wanderung in den Comeragh Montains, ein großer Berg bestehend aus mehreren kleinen, recht mittig im County Waterford. Wie immer haben wir uns um neun an der Schule getroffen, haben dann den Bus genommen und sind nach einer 30-minütigen Fahrt zu einem der sieben Seen hochgewandert. Der Weg nach oben war echt mühsam, aber für den Ausblick und die paar Sonnenstrahlen, die uns erwartet haben, hat es sich auf jeden Fall gelohnt. 

Mittwoch, Donnerstag, Freitag hatte ich dann wieder ganz normal Schule - mein Highlight war das Mandalas Ausmalen in Personal Development. Ansonsten konnten wir uns am Mittwoch auch noch für Clubs und AGs eintragen, wo ich mich für Choir, Dance und Athletics entschieden habe (keine Sorge, meine Woche wird nicht so voll wie die in Deutschland, denn manches ist auch in der Lunchbreak). 

Nein, hier in Irland ist man auch nicht vom Rest der Welt abgeschirmt (abgesehen vom Internetempfang mit höchstens 3G (ja, ernsthaft)) und so hab auch ich den Release des neuen James Bond Films ,,No Time to Die" mirbekommen und musste natürlich  am Samstag mit drei Freund*innen, Jette und Moritz aus Hamburg und Victoria aus Lyon, dorthin. Nochmal zum Thema Abgeschnittenheit der Iren, vielleicht hab ich da etwas zu viel gesagt, denn im Endeffekt war der Kinosaal wahrscheinlich nur halb voll. An einem Samstag Nachmittag.  Naja, vielleicht ist das nicht das Hauptinteressengebiet der Bevölkerung. Uns jedenfalls hat der Film (ausgesprochen ,,filem" auf irischem Englisch) sehr gut gefallen und auch mit anderen hatte man danach ein gutes Gesprächsthema, wenn sie ihn schon geschaut haben.

Wahrscheinlich fragt ihr euch, warum ich den Eintrag ,,Die Comeragh Mountains" genannt habe, wenn ich doch nur einmal da war (oder ihr habt's schon wieder vergessen, genau wie ich mir nie die Kapitelnamen in Büchern merken kann und dann immer zurück gehen muss, um ihn nochmal zu lesen und zu überlegen, warum es denn nun so hieß) und spätestens jetzt (ob ihr nochmal zurückgehen musstet oder nicht) ergibt es Sinn, denn ich erzähle euch, am Sonntag hab ich mit meiner Organisation genau dasselbe gemacht! Spaßig! Nochmal fast drei Stunden einen steilen Berg hochkraxeln! Hurra! Und dazu hat es noch die vorherigen Tage geregnet, sodass alles nass war und ich mich ständig hingelegt habe! Toll! Naja, bloß nicht zu viel der Euphorie...ähm...natürlich war es schön, nochmal alle Austauschschüler*innen zu sehen und mich mit ihnen über ihre und meine vielen Eindrücke auszutauschen und der Gedanke an einen warmen Kakao, wenn ich wieder zu Hause bin, hat mich motiviert gehalten. Traurigerweise hatte ich nichtmal eine heiße Schokolade, als es geschafft war, weil ich mich nach einer warmen Dusche nurnoch in meine Bettdecke einmümmeln wollte, aber was soll's - in meiner Kommode hatte ich ja noch die gute Lindorschokolade, die mir meine Schwester Julia letzte Woche mitgebracht hat.